Mittel- und Südamerika

   
 

 Cuba: Stadtgeographie La Habana

 
     

1.

Historische Entwicklung
 

1.1
Vor der Revolution

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Gründung 1519, Schachbrettmuster aber keine einzelne plaza major, sondern mehrere mit bestimmten städtischen Funktionen: Plaza das Armas (Militär), Plaza Vieja (Marktplatz), Plaza del Crito (Religion), Plaza de San Francisco (Hafen) -> polyzentrale Stadtstruktur
1553 Regierungssitz (von Santiago de Cuba verlagert)
Einnahme der Briten 1761: Freihandelszone, Beibehaltung des Handels mit den nahegelegenen britischen Kolonien nach Abzug der Engländer. Havanna Hauptumschlagsplatz für Sklaven und Zucker
Nach Unabhängigkeit 1902: leerstehende, von Spaniern verlassene Häuser werden in kleinere Wohnungseinheiten unterteilt. Starker Bevölkerungszuwachs 1899-1924: 250.000 -> 600.000
Einfluss Amilands: Repräsentativbauten (Präsidentenplast, Capitolio Nacional).
Flächenhafte Ausdehnung in Richtung Westen: Vedado, La Playa, Miramar (Oberschicht)
Weltwirtschaftskrise: Land-Stadt-Wanderung -> Armenviertel in der Altstadt und Centro Habana.
Batista-Regime: Ausbau der Konsumgüterindustrie und Verbesserung der touristischen Infrastruktur (breite Ausfallstrassen, Hotelviertel). Zunehmende Bodenspekulation -> zunehmende Bodenpreise, Vertikalisierung des Stadtbildes (Bauboom ab 1952)
=> Infrastruktur und Investitionen konzentrieren sich auf Havanna
 

1.2
Nach der Revolution

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Ziel: Abbau der Disparitäten zwischen Havanna und Provinz, Verminderung der relativen Dominanz Havannas, stärkere Dezentralisierung der Verwaltung und regionalplanerische Entscheidungsprozesse
-> strenge Kontrolle des Zuzugs nach Havanna (nur bei Nachweis eines Arbeitsplatzes); Politik der bewussten baulichen Vernachlässigung der Hauptstadt -> Anziehungskraft!
=>
   + seit 1960 liegt Bevölkerungswachstum Havannas unter dem Landesdurchschnitt und       der gesamten städtischen Bevölkerung;
   + index of primacy sinkt von 7,5 (1953) auf 4,9 (1993).
   + 20% aller Cubaner leben in der Hauptstadt (Metropolisierungsgrad).       Lateinamerikanischer Durchschnitt: 36%
   - Degradierung und Verfall bestehender Bausubstanz
   - Struktur- und soziale Probleme der Habaneros

 

2.

Strukturprobleme in Havanna heute: Lösungsansätze und Maßnahmen
 

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Mangelhafte technische Infrastruktur (Straßen, Wasserversorgung), Luftverschmutzung etc.
Marginale Wohnverhältnisse: 60 Armenviertel (barrios insalubres) mit 15% der Einwohner Havan-nas (vorrevolutionär 5%)
Ciudadelas, Massenquartiere mit hohen Belegungsquoten des Wohnraumes: provisorische Auftei-lung der Wohnräume durch Zwischendecken, Wände etc. bes. im historischen Zentrum Havannas (die Hälfte der 22.500 ciudadelas). 2/3 aller Wohnungen in der Altstadt haben Gemeinschaftsklos und -küchen
Altstadtsanierung: erste Konzepte bereits 1977, allerdings Konzentration auf historisch-kulturell und touristisch wichtige Gebäude. 1982: Weltkulturerbe. Generalplan von 1983: städtische Funkti-onen (Arbeit, Wohnen, Freizeit...) weiterhin nebeneinander, nur Ausgliederung umweltbelastender Produktionsstätten
Neues Sanierungskonzept 1993: Sanierung muss sich selbst tragen. Habaguanex S.A.: touristi-sche und kommerzielle Revitalisierung der Altstadt. Geld (firmeneigene Hotels, Bars, Dollarshops) fließt in die Kasse des Stadthistorikers, der dann über die Verteilung entscheidet. Reinvestition in touristische Projekte oder Finanzierung von Restaurierungsprojekten.
=> in den meisten restau-rierten Gebäuden werden Deviseneinrichtungen untergebracht und die Wohnbevölkerung ver-drängt. Insofern geht Sanierungskonzept an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei!!!
Gruppe für integrale Stadtentwicklung (GDIC): interdisziplinäre Expertengruppe, erarbeitet Stadt-entwicklungskonzepte, führt und leitet Projekte. Außerhalb der bürokratischen Hierarchie der Pla-nungsbehörden -> nur beratender Einfluss.
Talleres de Transformación Integral (Stadtteilbüro für integrale Umwandlung): Beteiligung der Einwohner während Planung und Durchführung der Sanierungsmaßnahmen
Microbrigadas: staatlich gelenkte Selbsthilfe. Freistellung von Mitarbeitern bestimmter Betriebe (die sich auf freiwilliger Basis beteiligen) für die Beteiligung an Bauprojekten. Soziale Mikrobriga-den (seit 1988): Nachbarn eines Blocks oder Viertels.
 

 

 

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