Klausuren Regionale Geographie

   
 

 Land- und Forstwirtschaft in Schweden und Norwegen; ihre klimatischen,  morphologischen, pedologischen Grundlagen und ihre räumliche  Differenzierung

 
     

Einleitung:
 

 

- Tragfähigkeit von Landschaft
- Naturräumliche Determinanten
- Ökosystemare Zusammenhänge

 

Hauptteil
 

1.
Lage des Skandinavischen Raumes und Grobgliederung

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Im Einflussbereich der außertropischen Zyklonen, Frontalzone, nördlich Einfluss der subpolaren Ostwinde
Positiver thermaler Einfluss des Golfstroms für die Region o Lage am nördlichen Polarkreis (Bedeutung für Strahlungshaushalt)
Ökozonen: Nördlicher Bereich der feuchten Mittelbreiten / Borealer Nadelwald / Tundra
Zumeist alte Gesteine, mit pleistozänen Decksedimenten
Wichtigste Größen sind Klima, ozeanische und hypsometrische Modifikation!!!
 

 

-> Grobgliederung:

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feuchte Mittelbreiten des Südens N-Grenze etwa 60°, landwirtschaftlich intensiv genutzt
ozeanischer Randsaum Norwegens (stark ozeanisches Klima, starke räumliche Eingrenzung durch Hinterland (kaum Fläche), positive Parameter (breitenparallele Aufteilung, da Strahlungsparameter trotz Ausgleich des Golfstroms zu differenten Bedingungen führen)
Höhenstufen des Kaledonischen Gebirgskörpers (hypsometrischer Einfluss führt zu Periglazialer Höhenstufe, Frostschuttzone, Gletscherzone)
Kontinentaler geprägte Osten: Borealer Nadelwald
Nördliche Subpolar-/Polarzone Inlandeismassen auf festländischen Bereichen (mit glazialer Subsidenz), Meereisbildung/Packeisbildung im Nordpolarmeer bzw. Wedellmeer und Rossmeer
 

2.
Die Feuchten Mittelbreiten des Südens

 

 

2.1.
klimatischer Parameter

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Lage in zyklonaler Westwinddrift, Durchzug von Tiefdruckgebieten, meridionaler Luftmassenaustausch, vorherrschend westliche Strömung, durch Zirkulationsstörung aber auch andere Zirkulationsmuster / andere Wetterlagen
Zweiseitiger ozeanischer Ausgleich (Atlantik aber stärker)
Niederschlagsverteilung von W - E abnehmend (Kontinentalität)
Geringes Relief macht sich aber relativ stark in Stauniederschlägen bemerkbar
Mittlere Januar-Temperaturen -5 bis 0°C
Mittlere Juli-Temperaturen ca. 17°C
Durch relativ milde Winter schnelles Abtauen der Schneedecke, deshalb längere Vegetationszeit
Kontinentaler Einfluss im Winter durch Ostsee noch nicht so stark ausgeprägt
Deutliches Jahreszeitenklima (deshalb auch Relief von Bedeutung, Südlagen mit Wärmevorteil...)
 

2.2.
morphologische Parameter

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Gebiet wurde während der letzten Eiszeiten wie Mitteleuropa auch stark überformt
Lag aber im Gegensatz zu M-Europa nicht ausschließlich im Bereich des Periglazials, sondern war zu den Stadialzeiten stets von mächtiger Eisdecke überdeckt
Folge sind geringere bis fehlende Lösseinwehungen, klastischere Decksedimente (Grundmoräne), subglaziale Formen (Kames, Oser, Drumlins, Grundmoränen, subglaziale Schmelzwasserrinnen, Formen von plucking, Detersion und Detraktion)
paläozoischen Untergrund, rel. Kalkarmut, sandigere Verwitterungssubstrate
 

2.3.
pedogene Parameter

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rel. ungünstige Ausgangsbedingungen, sehr sandige Substrate, kaum Löss, später Beginn der Bodenbildung verglichen mit Periglazial Mitteleuropas
aktuell vorherrschende bodenbildende Prozesse sind Verbraunung und Podsolierung auf sandigen Substrat
in glazial angelegten Senken kommt es zu Staunässe und Moorbildung o zonaler Bodentyp: an küstennahen Streifen: saure Braunerden (Ausgangsmaterial! und Auswaschung), Parabraunerden, also Dystric Cambisol und Luvisol
Prozess der Verbraunung und Lessivierung erklären...
Mittelgute Böden, mäßige Basensättigung und KAK (geringer Tonanteil - sandig), gute Durchlüftung wenn nicht in Staunässe
Vernässte Böden schlecht nutzbar (zu kalt, reduktiv, Abbau gehemmt). o Im Extremfall Histosole (Moorbildung)
Durch Bodenbearbeitung (brechen von Ortstein in Podsolen, Superphosphat-Düngung und evtl. Kalkung gutes Potential...)
Schlechte Böden von Mischwald bestanden
 

2.4.
sonstige Einflussgrößen

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größte Bevölkerungsdichten in diesem Raum (Tragfähigkeit...)
alter Siedlungsraum o nähe zu europäischen Märkten
klimatisch günstigster Raum
 

2.5.
Möglichkeiten der Land- und Forstwirtschaftlichen Nutzung

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Relativ lange Vegetationszeit, Anbau von anspruchsvolleren Arten möglich
beste Möglichkeiten für Anbau (neben Westküste: Klimagunst, Böden)
Weizen- & Zuckerrübenanbau bei Malmö; intensive Agrarnutzung
Getreideanbau entlang der Küste und teilweise im Landesinneren
In schon kontinentaler gelegenen Küstenstreifen der Ostseeküste vor allem Naturweide
Gemischte Acker- / Weidenutzung
Ausgedehnte Wälder und Forst im Landesinneren (späterer Frühjahrsbeginn, schlechtere Böden, geringere Bevölkerungsdichte, daher eher extensivere Bewirtschaftung)
Wälder werden bewirtschaftet, vergleichbar mit unseren Forsten (aber größere Skala)
 

3.
Die Westküste Norwegens
 
3.1.
klimatischer Parameter

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extreme Niederschläge (bis 2000mm an Küste, direkt an Gebirgskette weit höher)
sehr ausgeglichener Temperaturgang über das Jahr
Golfstrom als Wärmepumpe (verdrängt z.B. auch Permafrostvorkommen weit nach Norden)
Kühle Winter, da Ausgleich durch Atlantik
Jan.Temp. direkt an der Küste > 0°C
Juli Temp. um 15°C
 

3.2.
morphologische Parameter

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sehr enger Küstenstreifen
Fjorde, glaziale Formung, Trogtäler, Hängetäler, Moränen, Schotter, braided river
(...) ???
 

3.3.
pedogene Parameter

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geringe Sommertemperaturen hemmt die Pedogenese,
starke Auswaschung durch hohe Ns
Vernässung der Böden
Mit schnellem hypsometrisch Anstieg Übergang zu AC-Böden (flachgründig), weiter oben dann flachgründiger / Tundrenböden
Podsole dominieren, in trockeneren Lagen Braunerden
‚nassere Variante der Böden im Süden' ?
 

3.4.
sonstige Einflussgrößen

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sehr punktuelle Entwicklung und Erschließung
einzig um Trondheim größere Entwicklung
 

3.5.
Möglichkeiten der Land- und Forstwirtschaftlichen Nutzung

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auf Grund der begrenzten Flächen gering o klimatischer Gunstraum (trotz kalter Winter)
mäßig ergiebige Böden und starke Vernässung behindern ebenfalls den Anbau
durch Temperaturen über der 0°-Isotherme lokal Anbau von frostempfindlichen Pflanzen (Obstbäume etc.) möglich - Problem ist dann die geringe Sommertemperaturen
Weizenanbau ist bis weit in den Norden möglich
Generell lange Vegetationsperiode
Forstwirtschaft ist nur dann von Bedeutung, wenn Böden & Morphologie zu unwirtlich für Ackerbau )
 

4.
Die zentrale Gebirgszone
 
4.1.
klimatischer Parameter

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schnelle Temperaturabnahme nach E und mit der Höhe
immer noch hohe Niederschlage, jetzt meist als Schnee
sehr große Schneemassen (Gletschernährgebiete)
im östlichen Bereich deutlich feuchteärmer, Klimascheide
Ausgleich des Golfstroms macht sich nicht mehr bemerkbar
Zum Norden hin kaum noch Jahrezeiten, Übergang zu Polarnacht & -tag
 

4.2.
morphologische Parameter

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Formenkatena des Periglaziärs sowie in den Hochlagen des Glaziärs
Je nach Ozeanität (Erdbulten, Strangmoore, Palsen, Gelifluktionserscheinungen, Depergelationsformen, Thermokarst (Alasse), Offene-System-Pingos z.T. auch schon Geschlossene-System-Pingos, Frostmusterböden, Schuttfelder, Blockgletscher in der Höhe, starke Dominanz der physikalischen Verwitterung (verstärkt durch intensiv-ozeanisch-geförderte Salzverwitterung)
Glaziale Formen (Trogtäler, Moränen, ...)
 

4.3.
pedogene Parameter

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stark eingeschränkte Bodenbildung, geringer pH-Wert, stark versauert
Histosole, Gleyosole (Zone der Bodenvernässung)
Permafrost !!! (alle 3 Typen)
Kryoturbation
Kalt, nasse Böden
Podsolierung, geringe Gefügestabilität
Humusanreicherung, geringe Zersetzung
Tendenz zur Mollisierung oder gar Torfbildung, wenn keine Wasserzirkulation
In Hochlagen keine organische Aktivität mehr (keine echte Bodenbildung mehr)
 

4.4.
sonstige Einflussgrößen

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z.T. nicht erschlossen
große Steigungen
Permafrost erschwert Erschließung ebenfalls
 

4.5.
Möglichkeiten der Land- und Forstwirtschaftlichen Nutzung

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LW nicht möglich
Waldtundra lässt sich ebenfalls nicht nachhaltig nutzen (labiles Ökotop)
Einzige Nutzungsmöglichkeit ist extensive Beweidung (wenn noch Vegetation vorhanden
 

5.
Die Boreale Nadelwaldzone des Ostens
 
5.1.
klimatischer Parameter

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Leelage / Kontinentalität
Gleiche Strahlungssituation wie in der Westzone (nach N zunehmend längere Polarwinter, Einstrahlungsdefizit...)
(blabla kein Bock mehr :-) Anm. d. textmasters: meinst du, ich?!
 

5.2.
morphologische Parameter

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ebenfalls noch Permafrosterscheinungen, gebunden Solifluktion
eher ebenes Gelände, stark glazial überformt
Zusammenhang Feuer - Nadelwald - Pingo
Große Flussdynamik, spezielles Abflussregime, veränderte Flussläufe
...
 

5.3.
pedogene Parameter

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saure Waldböden, Podsole, Gleye, Histosole, ...
Feuer als Mineralisierungsquelle (...)
 

5.4.
sonstige Einflussgrößen

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Feuerökologie
Moorbildungen, ...
 

5.5.
Möglichkeiten der Land- und Forstwirtschaftlichen Nutzung

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Nutzung beschränkt sich bis auf kleine Areale an der Ostseeküste mit LW auf extensive Waldwirtschaft
Borealer Naturwald hat nur geringes Ertragspotential, da die Bäume dünner sind, geringere Höhen erreichen und langsam wachsen (Klima!)
Großer Aufwand bei Fällen und Transport (auch wegen Vernässung, Morphologie...)
Hohe Verluste durch Anfahrt, Schleppen, ...
Selektive Rodung per Hubschrauber als ökologische Alternative (hohe Kosten!)
Torf als Energiequelle und für LW
 

6.
Die Subpolar-/ Polarzone des Nordens
 
6.1.
klimatischer Parameter

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noch extreme Klimaoptionen
kontinuierlicher Permafrost (mind.-6°C JDT)
z.T. schon außerhalb der Westwindzone
geringe Ns, da stark abgekühlte Atmosphäre
Meereis kann ebenfalls zu trockener Atm. Beitragen
Sehr kurze Vegetationszeit (wenn überhaupt)
Kaum noch Veg. möglich
 

6.2.
morphologische Parameter

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polares Periglazial (ungebundene Solifluktion, Frostmusterböden, Pingos, ...)
kaum noch Vegetation, oft sogar Gebiete ohne periglaziäre Formen (Kältewüsten)
Frostschuttzone
 

6.3.
pedogene Parameter

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keine Bodenbildung mehr, Cryogene Leptosol
 

6.4.
Möglichkeiten der Land- und Forstwirtschaftlichen Nutzung

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bedingt durch extreme Klimaparameter kaum noch Vegetation (nur noch Tundramatten)
daher weder LW noch Forstwirtschaft (wenn noch vereinzelt Waldtundra nur in sporadischen Kleinvorkommen)
wenn überhaupt nur noch als extensive Weiden (aber sehr wenig Vegetation); außerdem extrem dünn besiedelter Raum
ähnlich den extremen Lagen der Höhenzone

 

 

Bewertung
 

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Einfluss eines Klimawandels auf Gunst- / Ungunstfaktoren für ozeanisch-geprägte Hohe Breiten
Externe Einflüsse auf die tatsächliche Ausprägung im Raum (EU, Globalisierung, AGENDA21)
Bedeutung des Primären Sektors im Technologie- und Informationszeitalter

 

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