Klausuren Physische Geographie

   
 

 Die Bedeutung der quartären Kaltzeiten für das Landschaftsbild  Mitteleuropas

 
     

1.

Einleitung: Der Begriff "Landschaftsbild"
 

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Landschaftsbild als visueller Eindruck der Landschaftsstruktur und ihrer einzelnen Landschaftsfaktoren, die da wären:
- Geoökofaktoren: Relief, Hydrologie (Gewässer), Boden, Vegetation
- Anthropogene Faktoren: Siedlung, Landnutzung, Industrie, Verkehr etc.

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Hier Konzentration auf Geoökofaktoren, weil physisch-geographische Klausur. Anthropogene Faktoren werden am Ende exemplarisch dargestellt.

 

2.

Die quartären Kaltzeiten im Überblick und die in Mitteleuropa betroffenen Regionen
 

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Pleistozän: Klimaschwankungen; Abkühlung führt zu Gletschervorstößen, Erwärmung zu - rückzug
Pleistozäne Vereisung: In Nordmitteleuropa wurden bislang 3 Eisvorstöße (Elster, Saale, Weichsel) registriert, von denen die Elstereiszeit bis an die Mittelgebirgsschwelle reichte. In den Alpen und im Alpenvorland bisher 5 Eisvorstöße (Günz, Haslach, Mindel, Riß, Würm), weitester Vorstoß im Riß.
Vergletscherte Gebiete in Mitteleuropa im Nordmitteleuropäischen Tiefland (NL, D, PL) und in den Alpen (D, AUT, CH)
Periglazial beeinflusste Gebiete: Mittelgebirge, Altmoräne, Alpenvorland

 

3.

Die Bedeutung der Kaltzeiten für das heutige Landschaftsbild
 

 

Landschaftsbild i.W. geprägt durch glaziäre und periglaziäre Prozesse und durch die unterschiedliche Formungstendenzen in Abhängigkeit von Kalt- oder Warmzeitklima
 

3.1
aus geomorphologischer Sicht
 
3.1.1
Glazigene Auswirkungen

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Küste (Ostsee): Prägung des Küstenverlaufs durch Glazigene (und glazifluviale) Erosion und Akkumulation (Förden- und Boddenküste); postglazialer eustatischer Meeresspiegelanstieg -> Ausgleichsküste
Nordmitteleuropäisches Tiefland: Überprägung des Reliefs, Entstehung der Altmoränen- (Geest) und Jungmoränenlandschaft; Urstromtäler; Sander
Alpenvorland: Glazialerosion -> Zungenbecken; (Fluvio-)glaziale Akkumulation -> (End-) Moränen, Schotterflächen, Terrassen
Alpen: Trogtäler (mit allem, was dazu gehört), Transfluenzpässe, Kare, Grate,
 

3.1.2
Periglazigene Auswirkungen

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Nordmitteleuropa, Mittelgebirge, Süddeutschland: periglaziale Denudation -> Taleintiefung, Dellenbildung, äolische Akkumulation (Dünen, Löß), Nivellierung des (glazigenen) Reliefs
 

3.2
aus hydrogeographischer Sicht
 
3.2.1
Glazigene Auswirkungen

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Nordmitteleuropa: eustatische Meeresspiegelschwankungen -> Taleintiefung; Toteisfelder -> Niedertaulandschaft, Seen, Moore; Alpen, Alpenvorland: Zungenbeckendepressionen -> Seen, Moore; Hängetäler, Flussumlenkung durch Eisplombierung (Eisstausseen); Flussanzapfung und -umlenkung durch Glazialerosion
 

3.2.2
Periglazigene Auswirkungen

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Glaziofluviale Akkumulation -> Schotterflächen als Grundwasserspeicher; Schotterterrassen und/oder Plombierung durch Solifluktions- schutt -> Flusslaufverlagerung; Urstromtäler -> Flussumlenkung (Oder, Elbe, oder elbe)
 

3.3
aus bodenkundlicher Sicht
 
3.3.1
Glazigene Auswirkungen

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Nach Gletscherrückgang bilden sich auf der Grundmoräne Rohböden ([Locker-] Syrosem), aus denen sich Pararendzina und (Para-)Braunerden entwickeln.
Zungenbeckenseen -> subhydrische Böden (z.B. Protopedon); Verlandung -> semiterrestrische Moorböden (z.B. Gleye)
Auf den Sandern entstehen über (Locker-)Syrosem, Ranker/Regosol und (Para-) Braunerden Podsole
 

3.3.2
Periglazigene Auswirkungen

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Lößeinwehung -> Lockersyrosem, Parabraunerde (höchste Ackerzahlen bei der Bodenwertschätzung nach den Schwarzerden
trockeneres pleistozänes Klima begünstigte die Bildung von Schwarzerden (Magdeburger Börde)
Solifluktion -> Kolluvialböden
Kryoturbation -> Frostmusterböden, Würgeböden; fossile Eiskeile

 

4.

Beispiele für die Auswirkungen der pleistozänen Formungsprozesse auf den Menschen
 

4.1
Relief

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Alpen, Alpenvorland: Transfluenzpässe -> Verkehrswege;
Nordmitteleuropa: Fördenküste -> Hafenanlagen;
 

4.2
Hydrogeographische Ausstattung

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Alpen, Alpenvorland: glaziofluviale Schotterflächen -> Trinkwasserspeicher; Seen/Moore -> Tourismus;
Nordmitteleuropa: Seen/Moore -> Tourismus (Mecklenburgische Seenplatte); Urstromtäler -> heutige Flussverläufe -> Binnenwasserstraßen (Elbe etc.)
 

4.3
Boden

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Lößbörden mit den höchsten Ackerzahlen der Bodenschätzung

 

5.

Schluss und Ausblick
 

äääh, ... vielleicht...: "Wo wären wir heute ohne die Eiszeiten?"

 

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